Husch, husch ins Glas ihr süßen Früchtchen! – Ja, so ungefähr stellen wir uns das vor und zugegeben, uns läuft bei dem Gedanken schon das Wasser im Munde zusammen. Wir reden von köstlicher Marmelade, die selbst gemacht einfach am besten ist.
Laut EU-Recht müsste es ja eigentlich Konfitüre heißen, aber mal ehrlich: Ob Marmelade, Konfitüre oder Gelee – das wichtigste ist, dass es schmeckt: frisch und fruchtig, nicht zu süß und gern auch ein bisschen raffiniert.
Geliebte Erdbeeren
Je nach Jahreszeit locken uns die unterschiedlichsten Früchte, aus ihnen köstliche Brotaufstriche zu kreieren. Von Frühling bis Hochsommer können wir uns zum Beispiel über leckere Johannisbeeren, Himbeeren oder Süßkirschen freuen. Ganz oben in der Liste der beliebtesten Früchte steht allerdings die Erdbeere. Die knallrote, süße und frische Frucht überzeugt durch ihre Vielseitigkeit. Wir lieben sie auf Torten, in Shakes, pur, auf Vanilleeis und vor allem als Marmelade.
Die Erdbeeren pflückst du am besten frisch vom Feld (z. B. bei Erdbeerhöfen in deiner Umgebung) – so schmecken sie besonders gut. Nur beim Transport solltest du aufpassen: Erdbeeren sind ziemlich druckempfindlich. Vermatscht verlieren sie schnell ihr Aroma.
Marmelade selber machen ist kinderleicht
Mit dem richtigen Rezept ist Marmelade einkochen kinderleicht. Das Schöne daran: Es macht nicht nur den großen Marmeladenköchen richtig Spaß – auch die Kleinen sind mit Eifer dabei. Kein Wunder: Die Aussicht auf die selbst gemachte Köstlichkeit ist verlockend.
Damit beim ersten Mal alles glatt geht, sollte man als Anfänger nicht gleich mit einem komplizierten Gelee starten, sondern erst einmal mit einem einfachen Rezept beginnen. Danach kann man sich an die gewagteren Kreationen herantrauen.
Marmelade einkochen – darauf musst du achten
#1 Gläser auswählen
Für deine selbst gemachten Marmeladen empfehlen wir dir Gläser mit Schraubverschluss zu verwenden, die du zum Beispiel in gut sortierten Supermärkten oder Kaufhäusern bekommst. Sie sind einfacher in der Handhabung und im Gebrauch als Einweckgläser, die eher zum Einmachen von Gemüse verwendet werden.
Unser Tipp: Du musst nicht unbedingt neue Gläser kaufen. Alte Marmeladengläser zu verwenden ist nicht nur günstiger, sondern erfreut auch die Umwelt. Mit neuen Etiketten und zierenden Stoffhäubchen versehen, machen sie in jedem Fall etwas her.
#2 Gläser sterilisieren
Bevor die Gläser befüllt werden, müssen sie sterilisiert werden. Das ist notwendig, damit die Marmelade vor Bakterien geschützt ist und lange haltbar bleibt. Im Normalfall ist selbst gemachte Marmelade bis zu zwei Jahre ungeöffnet haltbar.
Du kannst das Glas und den Deckel für zehn Minuten im heißen Wasserbad abkochen – aber Vorsicht: Glas und Deckel am besten nur mit einer Zange herausnehmen und danach kopfüber auf ein sauberes Geschirrtuch abstellen.
#3 Hochwertige Zutaten verwenden
Ob der süße Brotaufstrich auch wirklich gut schmeckt, ist davon abhängig, wie gut die Zutaten sind, die du verwendest. Ganz wichtig: Du solltest unbedingt hochwertiges, frisches Obst ohne faule oder dunkle Stellen verwenden. Alternativ ist auch Tiefkühlobst möglich, da es direkt nach der Ernte eingefroren wird.
#4 Gelierzucker auswählen
Das Geliermittel im Gelierzucker sorgt dafür, dass die Marmelade schneller fest wird. Du bekommst den Zucker im Verhältnis 1:1, 1:2 und 1:3. Die Angabe nach dem Spiegelstrich gibt an, wie viele Teile Frucht jeweils in den Aufstrich kommen. Bei der 1:2-Variante trifft demnach ein Teil Zucker auf zwei Teile Frucht.
Wir empfehlen dir die 1:2-Mischung zu verwenden. Die Marmelade wird fruchtiger und weniger süß als mit der 1:1-Mischung und gelingt besser als mit der 1:3-Mischung.
#5 Gläser befüllen
Damit nichts danebengeht, füllst du die Marmelade am besten mit einem Trichter oder einer Schöpfkelle in die vorbreiteten Gläser. Den Inhalt immer bis unter den Rand füllen. Danach sofort den Deckel drauf und das Glas auf den Kopf stellen. Nach zehn Minuten wieder umdrehen. Dies sorgt für den notwendigen Vakuum-Effekt, damit die Gläser auch wirklich luftdicht verschlossen sind
Unser Rezept für Erdbeermarmelade
Wir verraten dir das Geheimnis für super-fruchtige Erdbeermarmelade: weniger Zucker, mehr Frucht, ein Spritzer Zitrone und als besonderes Highlight das Mark einer Vanilleschote.
Dazu brauchst du
- 1 kg frische Erdbeeren
- 500 g Gelierzucker (2:1)
- 1 Vanillestange
- Saft einer halben Zitrone
- 6 Marmeladengläser à 250 ml
- 1 Topf
- 1 Pürierstab
Und so geht’s
- Die Erdbeeren waschen, in Stücke schneiden und im Topf erwärmen.
- Mit einem Pürierstab zerkleinern, bis ein feiner Brei entsteht.
- Den Gelierzucker hinzufügen und umrühren.
- Vanilleschote aufschneiden und das Mark zur Erdbeer-Zucker-Masse geben.
- Den Zitronensaft ebenfalls dazu geben.
- Die Fruchtmasse aufkochen, den dabei entstehenden Schaum abschöpfen. Für circa fünf Minuten weiter sprudelnd kochen, bis die Masse anfängt, sämig zu werden. Wenn du nicht sicher bist, ob die Marmelade schon fertig ist, tropfe einen Teelöffel der Masse auf einen Teller. Geliert sie, ist die Marmelade fertig.
- Die Marmelade in die zuvor abgekochten Gläser füllen, sofort verschließen und auf den Kopf drehen. Nach zehn Minuten wieder umdrehen und abkühlen lassen.
Das gewisse Extra
Unser klassisches Rezept kannst du zusätzlich verfeinern. Probiere zum Beispiel eine Variante mit einem Schuss Prosecco, mit Johannisbeeren oder gar mit Pfeffer aus. Denke aber daran: Je mehr Flüssigkeit du verwendest, desto schwieriger wird es mit dem Gelieren. Daher: Lieber erst einmal etwas weniger Flüssigkeit hinzufügen oder gegebenenfalls etwas mehr Gelierzucker verwenden. Mehr Gelierzucker bedeutet allerdings auch, dass die Marmelade süßer wird.
Wir wünschen dir viel Spaß beim Ausprobieren und Experimentieren!
Wenn du ein Fan von Früchten bist, gefällt dir vielleicht auch unser leckeres Rezept für Himbeer-Macarons. Schau gerne mal in unserer Rezepte-Rubrik nach was dir sonst noch so das Wasser im Mund zusammen laufen lassen könnte.