Leon, Mia oder doch lieber Arya – den richtigen Namen für den eigenen Nachwuchs zu finden, ist gar nicht so einfach. Schließlich soll der Name die Einzigartigkeit des Sprösslings betonen, gut klingen, zum Nachnamen passen und andere Kinder nicht zu Hänseleien einladen. Je näher der Tag der Geburt rückt, desto häufiger wird dir vermutlich die Frage nach der Wahl des Babynamens gestellt. Höchste Zeit, sich ein paar Gedanken zu machen.
Wie wähle ich einen passenden Babynamen?
Hast du dir schon ein paar Favoriten überlegt oder suchst du noch nach Inspiration?
Wer noch ganz am Anfang steht, sollte sich zuerst einmal einen Überblick verschaffen. Hierbei kann ein Vornamenbuch helfen, im Internet kann aber genauso recherchiert werden.
Hilfreich ist es, wenn du zunächst ungefiltert eine Liste mit Namensvorschlägen anlegst, die dir und deinem Partner gefallen. Streicht danach alle Vorschläge durch, die für den anderen überhaupt nicht infrage kommen.
Legt die Liste mit den Namensvorschlägen am Besten erst noch einmal zur Seite. Lasst euch mindestens ein paar Tage, besser noch ein paar Wochen Zeit, bis ihr sie wieder anschaut. Hat sich dein/euer Geschmack in der Zwischenzeit geändert? Magst du/mögt ihr deine/eure Favoriten immer noch? Alles was nicht mehr gefällt, wird durchgestrichen, neue Vorschläge hinzugefügt. Nach und nach, sofern es keine neuen Namensideen mehr gibt, wird die Liste kürzer und ihr kommt eurer Entscheidung näher. Falls du keinen Partner hast, der dir bei der Entscheidung behilflich ist, besprich deine Liste mit guten Freunden oder deinen Eltern.
Die Auswahl des richtigen Babynamens für den eigenen Nachwuchs ist in erster Linie sicherlich eine Geschmacksfrage. Es gibt aber einige Dinge, die man sich vorher durch den Kopf gehen lassen sollte, damit der Name im späteren Leben keine Probleme bereitet. Wir haben sieben Tipps für dich zusammengestellt.
1. Sind Chanel und Tarzan erlaubt?
Bei der Namenswahl ist mittlerweile vieles, aber nicht alles erlaubt. Letztendlich haben die zuständigen Standesämter in Deutschland das Recht, bei ausgefallenen Namen, die zur Belastung für die Kinder werden könnten, ein Veto einzulegen. In diesem Fall müssen sich die Eltern einen neuen Namen ausdenken.
Mittlerweile haben sich die Bestimmungen der Amtsgerichte gelockert, sodass auch vermehrt ungewöhnliche Vornamen zugelassen wurden.
Für Mädchen wurde beispielsweise der Name Chanel zugelassen, aber auch Milka wurde schon bewilligt. Auf der Liste der besonderen Vornamen für Jungen ist neben Tarzan z. B. der Name November zu finden.
Wichtig ist: Der Vorname muss als solcher erkennbar sein, d. h. Ortsnamen oder Berufsbezeichnungen sind im Normalfall nicht zulässig. Informationen dazu, ob ein Name vergeben werden darf, Empfehlungen und Entscheidungshilfen für die Namenswahl, gibt es bei der Beratungsstelle der Universität Leipzig.
2. Weich oder hart?
Schön soll er erklingen – der Name für den eigenen Nachwuchs. Mädchennamen klingen häufig etwas weicher als Jungennamen, was daran liegt, dass sie oft mit einem Vokal enden wie etwa Viola oder Annalena. Diesen Trend der “weicheren” Namen gibt es aber auch bei Jungennamen wie beispielsweise bei Noah oder Luca. Alexander und Maximilian werden dagegen eher als harte Namen empfunden.
Ob weich oder hart, dir sollte der Babyname und insbesondere sein Klang gefallen. Du wirst ihn sehr oft aussprechen und wahrscheinlich auch rufen – also solltest du ihn gerne hören mögen.
3. Ist Leander ein Weichei?
Ein Name bestimmt zwar nicht die Persönlichkeit, er kann aber darüber entscheiden, wie andere Menschen uns wahrnehmen, über uns urteilen und welche Chancen uns im Laufe unseres Lebens verwehrt bleiben. Sicher erinnerst du dich an die Diskussionen über den „verhaltensgestörten Kevin“ und kennst die Vorstellung von der „weniger gebildeten Jaqueline“. Diese Beispiele verdeutlichen, wie schnell sich Menschen von solch unbewussten Botschaften leiten lassen können.
Auch wenn wir nichts von einem anderen Menschen wissen als seinen Vornamen, haben wir sofort eine bestimmte Vorstellung von der Person im Kopf. Die Erwartungen, die wir mit den Vornamen verbinden, sind uns dabei nicht immer bewusst. Das solltest du bei der Namenswahl für dein Baby im Hinterkopf haben.
4. Klara Fall geht nicht
Ganz klar: Du möchtest nicht, dass dein Sohn Kai Mauer oder deine Tochter Klara Fall heißen. Hört sich zwar witzig an, aber mit dem Spaß ist es dann auch sehr bald wieder vorbei. Es kommt allerdings auch schon mal vor, dass sich solche Namensblüten ganz unbewusst einschleichen, etwa bei fremdsprachlichen Bedeutungen. Wenn Namen und Vornamen sich reimen, wirkt das auch eher komisch als seriös.
Fest steht: Auch der tollste und klangvollste Vorname kann in Verbindung mit dem eigenen Nachnamen nicht immer die beste Wahl sein.
Generell gilt: Vornamen, die mit einem Vokal enden, passen weniger gut zu Nachnamen, die mit einem Vokal beginnen. Je länger der Nachname, desto besser eignet sich ein kurzer Vorname.
5. Anna-Lena ist die Sonnige …
… und Andreas der „Männliche“ oder auch der „Tapfere“. Um im Nachhinein keine unliebsamen Überraschungen zu erleben: Schlage zur Sicherheit in einem Namens-Lexikon die Bedeutung deiner favorisierten Babynamen nach. Hier erfährst du etwas über die Herkunft der Namen, über deren Verwendung in vergangenen Zeiten und über deren Bedeutung.
Viele der beliebtesten deutschen Vornamen haben zum Beispiel einen religiösen Hintergrund oder sie kommen ursprünglich aus dem Altdeutschen, aber auch regionale Bezüge sind durchaus üblich.
6. Kannst du das buchstabieren?
„Wie bitte? Kannst du das buchstabieren?“ So könnte die Reaktion lauten, wenn die kleine Schantall nach ihrem Namen gefragt wird. Eine außergewöhnliche Aussprache oder eine ungewöhnliche Schreibweise bringen nicht unbedingt Vorteile mit sich. Bereits bekannte Varianten eignen sind besser, um mögliche Missverständnisse auszuschließen.
7. Von Babynamen wie Khaleesi, Jona und Finn-Luca
Seltene Namen sind heutzutage gefragter. Wer möchte schon, dass es neben der eigenen kleinen Lena im Kindergarten noch fünf weitere gibt? Inspiration für originelle Babynnamen findest du nahezu überall: Beliebte Serienfiguren oder Prominente und deren Kinder sind beispielsweise eine gute Ideenquelle für die Namensfindung. Aber bedenke: Durch die Medien werden auch viele andere Paare auf die Namen aufmerksam. Sie könnten künftig daher in der Rangliste der beliebtesten Vornamen weiter nach oben rücken.
Eine andere Idee wäre daher, zwischen Vornamen abseits der aktuellen Trendnamen zu wählen. Im Internet sind Namenslisten seltener Babynamen mit spannenden Alternativen zu finden. Wie wäre es z. B. mit Jona, Cara oder Bente?
Falls du aber doch eher mit einem der aktuell beliebtesten Vornamen liebäugelst, könnte auch ein Zweitname Verwechslungsgefahr ausschließen. Schau doch auch mal bei den Namen weiter hinten in der Liste nach, ob einer dabei ist, der dir und deinem Partner gefällt.
Für welchen Babynamen du dich auch entscheidest: Spätestens in der Schule wird aus Astrid eine Assi, aus Paul ein Paule und aus Benjamin ein Ben oder Benny. Kinder sind dabei meist sehr erfinderisch und die Spitznamen nicht immer schmeichelhaft. Ein Tipp: Aus kurzen Vornamen wie Ida, Till oder Erik werden seltener Spitznamen kreiert. Ein Garant dafür sind sie allerdings nicht.
Wir wünschen dir viele tolle Ideen bei der Namenssuche für dein Baby!
Ps: Viele weitere interessante Artikel rund um das Thema Baby findest du in unserem Magazin. Vielleicht fragst du dich, was ein Kind wirklich kostet oder suchst eine Checkliste für die Kliniktasche zur Geburt? Schau gerne mal vorbei. 🙂
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